Akkordeonkonzert
Besuch aus Finnland.
Ein Konzertabend mit Heidi Luosojärvi im Salon im Obergeschoss.
Die PEINER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet:
Finnische Akkordeonistin verzauberte mal sanft, mal rasant
Bodenstedt.
Das Akkordeon - ein Instrument, das so mancher vielleicht gern mit Seefahrerliedern oder französischer Musik in Verbindung bringt - stand am Montagabend im Mittelpunkt des Musikabends in den ZeitRäumen in Bodenstedt.
Von klassisch bis modern: In Luosujärvis Programm war alles drin. Die Akkordeonistin studiert seit vier Jahren in Deutschland.
Im Rahmen des Kulturprogramms der deutsch-finnischen Gesellschaft (DFG) Braunschweig begeisterte die finnische Akkordeonistin Heidi Luosujärvi rund 50 Zuschauer mit klassischen und modernen abstrakten Stücken.
Sie zeigte vor allem auch die beeindruckende Vielseitigkeit des Akkordeons als Konzertinstrument. Bei ihrem Konzert in den ZeitRäumen flogen ihre Finger nur so über die Tasten und füllten den Raum mit den unterschiedlichsten Melodien. Mal waren es ganz sanfte Klänge, mal rasante Tonfolgen: Luosujärvi spielt ihr Instrument mit großer Hingabe.
„Zum Akkordeon bin ich durch finnische Volkstänze gekommen“, erzählte die Künstlerin. „Ich war fünf Jahre alt, als ich zu meinen Eltern gesagt habe: Ich will Akkordeon spielen. Zuerst habe ich nur ein Spielzeug-Akkordeon bekommen - da war ich enttäuscht.“
Seit sie sechs Jahre alt ist, spielt Luosujärvi nun Akkordeon und das mit großem Erfolg: Im Jahr 2012 gewann sie den 1. Preis bei den internationalen JAA-Akkordeonwettbewerb in Tokio.
„Die DFG-Konzerte sind vor allem für junge Künstler eine tolle Chance, internationale Erfahrung zu sammeln“, sagte sie.
Nicht nur die klassischen, auch die modernen Stücke spielte Luosujärvi überzeugend. Erst zwei Wochen zuvor war sie in Japan und hatte dort den Komponisten Toshio Hosokawa kennengelernt. „Es hat mir beim Spielen seiner modernen Stücke sehr geholfen, etwas über die Gedanken zu diesem Stück zu erfahren“, so Luosujärvi. „Seine weit größte Inspiration ist die Natur.“
„Es ist beeindruckend, das Akkordeon als Solo-Konzertinstrument zu erleben“, sagte die Zuschauerin Hely Kramer, die aus Finnland stammt und schon seit 45 Jahren in Deutschland wohnt.
Die Künstlerin bekam langanhaltenden Applaus und gab eine Zugabe aus ihrer Heimat: den finnischen Tango „Satumaa“. Viele der Gäste mit finnischen Wurzeln summten leise mit und Kramer verriet: „Die Finnen tanzen sehr gern Tango.“
Matinée "Kinderklassik"
Solisten: Jun-Ho Gabriel und Minha Marie Yeo.
Leitung: Frau I. Schibilak
Ein Konzert im Salon im Obergeschoss.
Yeo und Yeo begeisterten am Klavier
Bodenstedt Das Geschwisterpaar spielte in den „Zeiträumen“ in Bodenstedt und sorgte für Wärme in kühlen Räumen. Von Rainer Heusing
Die Matinee im Museum „ZeitRäume“ in Bodenstedt stand am Sonntag unter dem Motto „Kinderklassik“. Am Ende des Klavierkonzerts waren sich die Zuhörer einig: Die beiden Nachwuchskünstler Minha Marie Yeo und ihr Bruder Jun-Ho Gabriel Yeo spielen schon so virtuos wie erwachsene Pianisten.
Das Publikum war handverlesen. Nur rund 25 Menschen hatten sich um 11 Uhr im Salon im Obergeschoss der ehemaligen Hofstelle eingefunden – allesamt Frühaufsteher und Klassik-Liebhaber. Die meisten von ihnen behielten die Winterjacken an. Die kühle Raumtemperatur geriet jedoch rasch durch die erwärmenden Darbietungen der Geschwister in Vergessenheit.
Wer Minha Marie und Yun-Ho Gabriel, deren Eltern aus Südkorea stammen, in Bodenstedt erleben durfte, wird zu der Erkenntnis gelangt sein: Hier hat der liebe Gott mal wieder zwei Kinder geküsst. Aber nur mit Begabung allein wären sie nicht schon so weit gekommen und mit Preisen ausgezeichnet worden, wenn sie nicht täglich Akkord-Arbeit von bis zu sechs Stunden leisten würden.
Minha Marie, jetzt zwölf Jahre alt, spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Klavier. Seit 2009 ist sie Jungstudentin der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. In Bodenstedt gestaltete sie den ersten Teil des Konzerts. Im Programm hatte sie den ersten Satz aus Ludwig van Beethovens „Sturmsonate“ (mit donnergrollenden Bass-Läufen), Frederic Chopins „Nocturne“, opus 27 Nr. 2 (dessen wunderbare Hauptmelodie auch aus Filmen bekannt ist) und Franz Schuberts „Impromptu“, opus 90, Nr. 2, ein Werk mit hohen spieltechnischen Anforderungen.
Minha überzeugte mit großer Gefühlstiefe ebenso wie mit wuchtigem Anschlag. Unfassbares Staunen im Publikum, sehr lange anhaltender Beifall.
Jun-Ho Gabriel, 14 Jahre alt, spielt bereits seit seinem vierten Lebensjahr Klavier und studiert jetzt ebenfalls in Hannover. Er hatte am Sonntag mehrere Fantasien von Johannes Brahms und Ludwig van Beethovens „Waldstein-Sonate“ im Programm.
Im ersten Satz gelangen Jun-Ho die Wechsel vom fortissimo zum pianissimo ebenso so eindrucksvoll wie im zweiten Satz der Wechsel von sanfter Anmut zu Oktavläufen und mehrstimmigen Trillern.
Die Zuhörer dankten mit Klatschmärschen und erhielten die „Tarantella“ von Franz Liszt als Zugabe. „ZeitRäume“-Vorsitzender Christoph Mayer dankte ausdrücklich der Braunschweiger Pianistin Ilka Schibilak, die den Auftritt der Geschwister Yeo ermöglicht hatte.
Klavierabend am restaurierten Klavier
Bodenstedt: Würdiger Auftakt für restauriertes Klavier
"Von Moskau bis zum Broadway": Soirée in den "ZeitRäumen" mit Pianistin Ilka Schibilak zur Instrument-Einweihung.
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